• Das Phantasiegebilde eines schmerzlosen Brexits, der Großbritannien in eine goldene Zukunft des globalen Handels und der neuen nationalen Unabhängigkeit führen würde - es ist endgültig in sich zusammengebrochen. Für May war es eine Demütigung mit Ansage.

    Monatelang hatte die EU betont, dass die vier Grundfreiheiten des Binnenmarkts - der freie Verkehr von Geld, Waren, Personen und Gütern - unteilbar seien, man britisches "Rosinenpicken" nicht dulden werde und auf einer Lösung für die brisante irische Grenzfrage bestehe. May entschied sich, die EU-Position als Bluff zu deuten. Doch spätestens seit Salzburg ist zweierlei klar:

    Die EU blufft nicht: Der Binnenmarkt ist ihr im Zweifel wichtiger als ein Austrittsdeal mit Großbritannien.
    May hat die schlechteren Karten. Ein "No Deal"-Brexit würde die EU wirtschaftlich hart treffen, für Großbritannien wäre er eine Katastrophe. Schon deshalb ist es unwahrscheinlich, dass die EU in letzter Minute doch noch einknickt.

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